Anleitung: Aus Rasen wird Blumenwiese
- Gartencoach Dario
- 16. Juli
- 2 Min. Lesezeit
Blumenwiesen fördern die Biodiversität, benötigen weniger Pflege als klassischer Rasen und bieten wertvollen Lebensraum für Insekten, Vögel und Kleintiere. Mit dieser Anleitung kannst du eine Fläche in deinem Garten schrittweise in eine artenreiche Blumenwiese umwandeln.

1. Vorbereitung der Fläche
1.1 Alten Rasen entfernen
• Grasnarbe mit Schaufel oder Sodenschneider abtragen.
• Wurzeln und grobe Pflanzenreste so gut wie möglich entfernen.
1.2 Magerkeit herstellen (Boden abmagern)
• Bestehender Gartenboden ist oft zu nährstoffreich.
• Ca. 6-10 cm Betonkies 0/16 oder 0/32 mm flächig einarbeiten.
• Ziel: lockerer, durchlässiger, nährstoffarmer Boden.
1.3 Planieren und Anwalzen
• Fläche glatt ziehen.
• Mit Rasenwalze andrücken, um Senkungen zu vermeiden.
2. Aussaat
2.1 Saatgutwahl
• Nur regionales Wildblumen-Saatgut verwenden (z. B. UFA Samen (Landi), oder OH
Samen).
• Achte auf eine geeignete Mischung aus einjährigen und mehrjährigen Arten.
2.2 Aussaatzeitpunkt
• Optimal: Mitte April bis Anfang Juni oder Ende August bis Oktober
2.3 Aussaat durchführen
• Kreuzweise von Hand ausstreuen.
• Menge beachten
• Fein walzen oder andrücken.
2.4 Wassern
• Direkt nach der Aussaat gut wässern.
• In den ersten 3-5 Wochen nie austrocknen lassen (täglich kontrollieren).
3. Entwicklungspflege (1.-3. Jahr)
1. Jahr:
• Nach der Saat: Fläche feucht halten bis zur Keimung (ca. 3-5 Wochen).
• Ca. 6-8 Wochen nach Keimung: erster Säuberungsschnitt auf 10 cm, mit Schnittgutabfuhr.
• Weitere Schnitte: bei Bedarf wiederholen (wenn Fläche sehr dicht ist oder
Gräser dominieren).
2.-3. Jahr:
• Alte Rasenarten, die nicht erwünscht sind, ausmähen.
• Neue Arten nicht mulchen, sondern mit Mahdgut entfernen.
• Keine Düngung, Boden mager halten.
4. Dauerpflege ab dem 3.-5. Jahr
• Schnittregime:
• Standard: 2 Schnitte pro Jahr (Ende Juni & Oktober)
• Magere Standorte: evtl. 3 Schnitte (z. B. Mitte Juni, August, Oktober)
• Nicht bei Trockenheit mähen.
• Immer mit Mahdgut-Abfuhr.
• Heuen: Schnittgut nach 1-2 Tagen wenden und abführen.
• Wichtig: Nie alles gleichzeitig mähen - mind.10-20% als Altgrasstreifen stehen lassen
(Refugien für Insekten).

5. Was du vermeiden solltest
• Keine Herbizide oder Dünger verwenden
• Kein Mähroboter: Verletzungsgefahr für Wildtiere (z. B. Igel, Amphibien)
• Keine Motorsense mit Fadenkopf: Verletzungsgefahr für Tiere
• Nicht bei Trockenheit oder im Hochsommer mähen
6. Geräte & Materialien
• Schälgerät oder Spaten
• Betonkies (0/32) zur Abmagerung
• Walze oder Brett zum Andrücken des Saatguts
• Wiesenmischung (regional & zertifiziert)
• Sense / Balkenmäher / Rechen
• Heuwender / Planen für Transport

Tipp: Du kannst das Schnittgut als Tierfutter verwenden, kompostieren oder als Mulch verwenden. In größeren Gärten können auch kleine Totholz- oder Steinhaufen zur weiteren Förderung der Biodiversität eingebaut werden.
Fazit: Mit der richtigen Vorbereitung und Pflege entsteht Schritt für Schritt ein ökologisch wertvoller, artenreicher Lebensraum - für Wildbienen, Schmetterlinge und viele andere Tierarten.

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